Findungsphase

„Ich bin froh, dass ich diese Erfahrungen nicht erste nach dem Bachelor oder dem Master gemacht habe“

– Anonym, FWDler
IB Mitte Leipzig

Während der Abi-Phase dachte ich, dass ich in meiner Heimatstadt literarisches Schreiben studieren will, ein sehr kompetitiver Studiengang, wurde aber nicht angenommen. Eigentlich wollte ich auch nicht direkt in einem neuen, etwas anderen Klassenzimmer landen. Ich habe mich also für ein Freiwilligenjahr in der
Soziokultur entschieden, mit der Hoffnung, dass ich mich in dieser Zeit selbst besser und meine Wünsche und Pläne für die Zukunft kennenlernen würde. Im Nachhinein ist mein Plan komplett aufgegangen.
Dazu habe ich auch das erste Mal richtig gearbeitet, in einem kleinen Team mit sehr netten Kolleg*innen, die mir wirklich ans Herz gewachsen sind. Ich bin froh, dass ich diese Erfahrungen nicht erst nach dem Bachelor, oder dem Master gemacht habe.
In den letzten Monaten habe ich viel über meine Wünsche und Anforderungen an mich selbst nachgedacht, spätnachts auf Google Street View schöne Unistädte (möglichst weit weg) durchwandert, und mir wurde klar, dass ich eigentlich überhaupt nicht in meiner Heimat studieren möchte.
Auch fachlich habe ich mich für eine ganz andere Richtung entschieden und bin dankbar für die Zeit, die mir mein BFD geschenkt hat, um in alldem klarer zu sehen. Auch wenn ich später wahrscheinlich nicht in der Soziokultur landen werde (aber wer weiß …) habe ich das Umfeld und die Menschen in der Sozialen Arbeit sehr zu schätzen gelernt. Und jetzt freue ich mich auch wieder auf das „Klassenzimmer“, das mich in Bratislava, in einer winzigen englischen Hochschule erwartet.
Ich werde viel vom letzten Jahr zu berichten haben.