Mein Freiwilligendienst in der Montessorischule

17. Mai 2024


„Man lernt einen Beruf kennen, ein anderes Schulsystem,
neue Freunde – und sich selbst.“

– Leonie, BFDlerin

Hi! Ich bin Leonie, 19 Jahre alt und aus der Nähe von Nürnberg.
Im September 2023 habe ich meinen Bundesfreiwilligendienst an einer Montessorischule angefangen.
Für einen Freiwilligendienst habe ich mich vorrangig entschieden, weil ich mir mit meiner Berufsentscheidung noch nicht ganz sicher war und den Lehrerberuf so ein Jahr „testen“ konnte. Außerdem wollte ich ein paar neue Erfahrungen haben und etwas tun, das Sinn ergibt, bevor ich wieder mehrere Jahre an der Uni sitze.
Angefangen habe ich als relativ schüchterne Abiturientin, mit der Hoffnung, dass mich die Schüler und Schülerinnen schon mögen werden und alles gut gehen wird.
So waren die ersten Wochen ganz schön anstrengend und aufregend für mich.
Was begonnen hatte wie ein normales Praktikum wurde bald zu mehr, und ich bekam immer mehr Verantwortung und Aufgaben übertragen.
Daneben muss man sich an den Arbeitsalltag gewöhnen – jeden Tag von 8 Uhr bis 16 Uhr auf den Beinen zu sein, ist schon eine andere Art von Anstrengung.
Der Freiwilligendienst wurde zu einer Herausforderung, an der ich wachsen konnte.
Inzwischen habe ich gelernt, selbstbewusster zu sein, mich durchzusetzen und habe meinen ersten eigenen Klassenausflug geplant.
Ich konnte mich in meinem neuen Umfeld einfinden und bekomme von meinen Kollegen und Kolleginnen noch immer viel Anerkennung und Unterstützung.
Wir sind zwei BuFDi‘s in der Einsatzstelle und bekommen immer wieder zu hören, dass alle froh sind, uns und unsere Unterstützung zu haben.
Ich finde daran merkt man wirklich, dass ein Freiwilligendienst sowohl für die Einsatzstelle als auch für die Freiwilligen eine echte Bereicherung ist.
Eine wunderschöne Erfahrung waren bisher auch alle Seminare, die man als Freiwillige/r hat. Ich durfte unglaublich tolle Menschen kennenlernen, mit denen ich unzählige schöne Erlebnisse und Erfahrungen hatte.
Vonseiten unseres Trägers hatten wir die volle Unterstützung und jederzeit die Möglichkeit, über Probleme zu sprechen.
So hat mich meine Gruppenleiterin zum Beispiel in einer Phase, in der ich Schwierigkeiten hatte, einfach mal nach der Arbeit angerufen, um sich nach mir zu erkundigen.
Dafür bin ich immer noch sehr dankbar 🙂
In meinem Freiwilligendienst habe ich unglaublich viel gelernt.
Einerseits über den Lehrerberuf und das Montessorisystem, andererseits auch über mich selbst.
Diese Erfahrungen werden mich mit Sicherheit mein Leben lang begleiten und haben mich auf meinem Zukunftsweg einen großen Schritt weiter gebracht.
Gerade deshalb finde ich es schade, dass die Mittel so stark gekürzt werden sollen.
Dadurch wird vielen anderen potenziellen Freiwilligen wie mir die Möglichkeit genommen, diese Erfahrungen zu machen.
Ein Freiwilligendienst ist ein Geben und Nehmen, eigentlich genau das, was sich eine Gesellschaft wünscht. Gerade, mit dem Hintergrund der Diskussion über eine Wiedereinführung der Pflichtdienste verstehe ich die Kürzungen nicht.
Warum ist ein freiwilliger Beitrag zur Gemeinschaft weniger wert als ein verpflichtender?
Kürzt uns nicht weg!

Liebe Grüße,
Leonie