Mein FSJ im Krankenhaus

13. Mai 2024


„Gesundheit schätzt man erst, wenn man sie verloren hat.“

– Jakob Kanitz, FSJler

Bei meiner Arbeit im Krankenhaus mit krebskranken Patienten habe ich gelernt, wie wertvoll Gesundheit für unser Leben ist und dass es, egal ob arm oder reich, alt oder jung, welcher Religion jemand angehört oder wo man herkommt, jeden treffen kann.
Es hat mich berührt, wie tapfer diese Menschen jeden Tag mit ihrer Krankheit umgegangen sind, dass viele bis zum Ende gekämpft und die Hoffnung nie aufgeben haben. Umso schöner war es dann zu sehen, wenn dieser Kampf manchmal sogar gewonnen wurde.
Einen Anteil daran zu haben, diesen Menschen auf Ihrem Weg helfen zu können, ist ein tolles Gefühl.

In der Pflege ist es leider oft so, dass nicht immer genügend Zeit dafür da ist, sich mit jedem Patienten ausreichend zu befassen.
In meiner Rolle als Freiwilliger sah das jedoch ein klein wenig anders aus, ich konnte es mir erlauben, auch mal eine Stunde nur mit Zuhören zu verbringen, ein Spiel zu spielen oder Besorgungen zu erledigen, falls es keine Angehörigen gab.
Zu sehen, wie dankbar jeder von Ihnen schon für solche Kleinigkeiten war, wie viel es Ihnen bedeutet hat, ist eine unbeschreibliche Erfahrung.
Ich bin froh darüber, dass ich so vielen Leuten in ihrer schwersten Zeit beistehen und ihnen den Weg ein wenig angenehmer machen konnte.
Ich werde mich immer an diese besonderen Momente mit diesen besonderen Menschen erinnern, die mir eine ganz neue Sicht auf das Leben ermöglicht haben.

Schon seit langer Zeit steht für mich fest, dass ich Medizin studieren möchte.
In meinem FSJ habe ich so viele Einblicke in den Krankenhausalltag bekommen, wie es in einem Praktikum gar nicht möglich gewesen wäre.
Von Anfang an habe ich mich in meinem Team auf der Station wohl und gut aufgehoben gefühlt und Spaß an der Arbeit gehabt.
Zusätzlich konnte ich in den Seminaren, die für mich ein Highlight des Dienstes darstellen, einige gute Freunde fürs Leben gewinnen und habe dort viel gelernt.
Ich bin froh, mich vor einem Jahr für ein FSJ entschieden zu haben und würde diese Wahl auch jedes Mal wieder treffen, ich kann es jedem nur wärmstens ans Herz legen, sich auch für einen Freiwilligendienst zu melden.

Es wäre sehr schade, wenn nicht noch mehr Freiwillige die Chance bekommen würden, solche Erfahrungen mitnehmen zu können. Doch angesichts der möglichen Kürzungen der auch für uns vorgesehenen Gelder ist genau das gar nicht so unwahrscheinlich.
Um das zu verhindern, muss der Freiwilligendienst mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung bekommen und wir endlich die Wertschätzung, die wir verdienen.
Daher beteilige ich mich als Bundessprecher zusätzlich an der Kampagne FWD-Stärken, die genau diese Ziele auch hat, in der Hoffnung, dass die Bedingungen der FWD endlich verbessert werden.